Literatur und Politik
Das Leben verschiedener Schriftsteller und die politische Wirkung Ihrer Werke wird in 'Macht von unten' dargestellt und analysiert ...
Aus: "Graswurzelrevolution" Beilage "Libertäre Buchseiten" Nr. 487, März 2024 Topographie der Shoa in Breslau/WrocławAls ich 2007 Breslau besuchte, suchte ich den in einem Außenbezirk liegenden Neuen Jüdischen Friedhof zunächst vergeblich. Weil mir sogar die Einheimischen nicht weiterhelfen konnten, wurde mir bewusst, dass auch Teilen der erst 1945 zugezogenen polnischen Bevölkerung im heutigen Wrocław die deutsch-jüdische Geschichte dieses Ortes nicht bekannt ist. Das Buch "Breslau/Wrocław 1933 – 1949. Studien zur Topographie der Shoa" macht in 27 Beiträgen die von den Nazis zerstörten und damit im Stadtbild nicht mehr existierenden Orte jüdischen Lebens wieder sichtbar und dokumentiert die dramatische Geschichte der drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands. |
Aus: "Graswurzelrevolution" Beilage "Libertäre Buchseiten" Nr. 482, Oktober 2023 Deutsche Kolonialverbrechen in Ostafrika und ihre FolgenAls 1884 in Deutschland die Afrika-Konferenz stattfand, um die imperialen Gebietsansprüche der EuropäerInnen untereinander abzustimmen und das zukünftige Raubgut aufzuteilen, sprachen die dort versammelten VertreterInnen der Staaten schönfärberisch von der "Hebung des Wohlstands" und von der Abschaffung der Sklaverei in den Kolonien. Nicht viel anders wird heute von den VertreterInnen der Länder des globalen Nordens bei Handels- und Energielieferungsabkommen von einer angeblichen Win-win-Situation gesprochen, obwohl sie selbst einseitig von ihr profitieren. Dass Deutschland große Kolonien besaß und dort schwerste Verbrechen begangen hatte (vgl. GWR 481), ist heute vielen Menschen nicht bewusst. |
Aus:"Graswurzelrevolution" Beilage "Libertäre Buchseiten" Nr. 478, April 2023 Camus: Weisheit ohne SchaumlöffelDas hier besprochene neue Buch von Holger Vanicek, dem Vorsitzenden der Camus-Gesellschaft, ist nach "Ursprung der Revolte" (1998) und "Ich revoltiere, also sind wir" (2009) inzwischen das dritte, das im Verlag Graswurzelrevolution über den Literaturnobelpreisträger Albert Camus (1913 – 1960) erschienen ist. Der Titel "Die Zerrissenheit. Albert Camus´ Tanz unter dem Schwert" irritiert vielleicht auf den ersten Blick. Doch beim Lesen des Buches wird klarer, dass er zutreffend ist. Der undogmatische Camus hinterfragte in seinen Romanen, Erzählungen und Artikeln das festgefügte Weltbild vieler Menschen, indem er bisher wenig beachtete mehrdeutige Aspekte hervorkehrte und komplexe Vorgänge bestimmter Phänomene berücksichtigte. |
Aus:"Graswurzelrevolution" Beilage "Libertäre Buchseiten" Nr. 478, April 2023 Krise, Katastrophe, Kollaps – Hoffnung?"Nun lass dich mal nicht von den Kollapsologen verrückt machen, der Weltuntergang wird so schnell nun auch wieder nicht kommen", sagte mir ein Freund, der vor Kurzem selbst noch einen längeren Artikel über die bedenkliche Lage am Amazonas geschrieben hatte. Als ich ihm von dem Buch "Wie alles zusammen brechen kann" erzählte, war er offensichtlich besorgt, dass ich in einer Überreaktion womöglich beginnen würde, Unmengen von Konservendosen zu horten oder politisch zu resignieren. Beim Lesen des 2015 in Frankreich erschienenen und jetzt von Lou Marin übersetzten Buches wird schnell klar, dass die beiden Autoren Pablo Servigne und Rahaël Stevens keinen unabänderlichen Pessimismus verbreiten, sondern es ihnen um eine realistische Einschätzung der Lage geht, um vorausschauend handeln zu können. Sie tragen vielmehr das Wissen über mögliche Kollapse auf der Grundlage fundierter Erkenntnisse zusammen. |
Aus: "Graswurzelrevolution", Beilage "Libertäre Buchseiten", Nr. 472, Oktober 2022 Zurückgeblieben im BraunraumJoseph Beuys und der NationalsozialismusDas Verhältnis des Bildhauers, Aktionskünstlers und Zeichners Joseph Beuys (1921–1986) zum Nationalsozialismus und seine Äußerungen zu gesellschaftspolitischen Themen werden seit längerer Zeit kontrovers diskutiert. Inzwischen hat Ron Manheim ein akribisch recherchiertes Buch hierzu geschrieben. Er war viele Jahre lang Direktionsmitglied beim Museum Schloss Moyland am Niederrhein und baute dort seit 1991 das Beuys-Archiv auf. |
Aus: "Graswurzelrevolution", Beilage "Libertäre Buchseiten", Nr. 467. März 2022 Der Kibbuz: Zwei RealitätenZwischen libertärer Utopie und Unterdrückung nach außenDie meisten Menschen bringen den Kibbuz mit dem 1948 gegründeten Staat Israel in Verbindung. Über die nichtstaatliche 40-jährige Vorgeschichte der Kommunen ist in der Regel wenig bekannt. Hier setzt das Buch "Gelebte Revolution" an und berichtet ausführlich über die Anfänge dieser emanzipatorischen Bewegung, ihre deutlichen Bezüge zum Anarchismus und später ihre Einbindung in autoritär-bürokratische Machtstrukturen von zentralistischen Institutionen und Staat. |
Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 442, Oktober 2019 Krimi, Cricket und JihadistenGeht das alles zusammen? Aber klar doch. Der Buchautor Omar Shahid Hamid arbeitet selbst im pakistanischen Polizeidienst und musste für mehrere Jahre wegen islamistischer Morddrohungen das Land verlassen. Während dieser Zeit schrieb er drei Kriminalromane. Einer davon ist "Der Jihadist". Er handelt von dem späteren islamistischen Terroristen Aussi und seinem Freund Eddy, die in der Mannschaft einer renomierten anglisierten Schule in der 15 Millionen-Stadt Karachi begeistert Cricket spielen. |
Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 437, März 2019 Indien: So weit die Füße tragenWenn in diesem Jahr die indische Landrechtbewegung Ekta Parishad ihren zehntausend Kilometer langen und zwölf Monate dauernden Fußmarsch von Delhi nach Genf zum Sitz der UNO beginnt, dann werden die Menschen in Europa wahrscheinlich wegen dieser außergewöhnlichen Protestform aufhorchen. Der Landraub großer Konzerne hat in den letzten Jahrzehnten dramatische Ausmaße angenommen und zu einer Massenverelendung unter den etwa 200 Millionen Adivasis (UreinwohnerInnen) und Dalits ("Unberührbare") in Indien geführt. |
Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 427, März 2018 "Fünf Minuten vor Vier" – Mehr als nur eine Uhrzeit!Der in Pakistan geborene Bhisham Sahni (1915 – 2003) ist in Indien einer der bekanntesten Schriftsteller. Er erlebte während der Teilung Indiens 1947 hautnah mit, wie Familien auseinandergerissen und bei den religiösen Unruhen und Gewaltausbrüchen zwischen Hindus, Moslems und Sikhs etwa eine Million Menschen umgebracht wurden. Es kam zu Massenfluchten der verschiedenen Gruppen in jeweils entgegengesetzte Richtungen. |
Aus: "FUgE-News", Nr. 2, Dezember 2017 Tamilische Kurzgeschichten "Bananenblätter und Straßenstaub"In kaum einer Stadt der BRD gibt es soviele Hindutempel wie in Hamm. Der Krieg in Sri Lanka war die Ursache, dass zehntausende Tamilen aus Sri Lanka nach NRW flüchteten und im Laufe der Zeit vier Tempel auf dem Stadtgebiet errichteten. Unter den zahlreichen Menschen, die zu den jährlich stattfindenen Tempelfesten kommen, befinden sich erfreulicherweise immer mehr Deutsche, die fasziniert die prachtvollen Umzüge mit den Tempelwagen besuchen, die angebotenen südindischen Speisen probieren und religiösen Ritualen beiwohnen. Doch wieviel wissen die alteingesessenen Hammer Bürger nach dem Besuch eines solchen südindischen Festes über die Kultur dieser Menschen, die alltägliche Realität in ihrem Heimatland und über den brutalen Krieg, dem sie entflohen sind, wirklich? Eine gute Möglichkeit mehr über die Tamilen in Südindien und Sri Lanka zu erfahren, ist das Lesen von Kurzgeschichten aus dieser Region selbst. |
Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 417, März 2017 "Das sollen Gedichte sein?"Der Amtsgerichtsrat des Berliner Schöffengerichts, der den Theaterregisseur Oskar Kanehl (1888 – 1929) wegen seiner aufrührerischen Verse Anfang der 1920er Jahre abgeurteilt hatte, war empört. Diese freche Hetze gegen Obrigkeit, Kapital und Militär sollte etwas mit Kunst zu tun haben? Seiner Meinung nach müsste sich bei Gedichten schön unpolitisch Herz auf Schmerz reimen. Kanehl gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zu den bekanntesten Antikriegsdichtern mit offensiv antikapitalistischer Ausrichtung. |
Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 413, November 2016 अंगोर |
Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 397, März 2015 Ananthamurthy: Von der repressiven Einfalt zur libertären Vielfalt(Ein Roman gegen religiöse Bevormundung)"Benga- wie bitte? – Das kann doch kein Mensch aussprechen!" Ausgerechnet die bekannte global vernetzte südindische High-Tech-Metropole Bangalore wurde ab dem 1. November 2014 in das regionalsprachige Bengaluru umbenannt. Die Manager großer Elektronik- und Computerkonzerne sorgen sich um den gut eingeführten Markennamen Bangalores. Und noch zehn andere Städte in dem Bundesstaat Karnataka heißen ab jetzt Mysuru, Tumakuru, Chikkamagaluru ... Der am 20. August 2014 im Alter von 81 Jahren verstorbene Schriftsteller U. R. Ananthamurthy hatte sich für diese Umbenennungen stark eingesetzt. |
Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 396, Februar 2015 1914 – 1918: Deutsche Dschihad-Strategie gescheitert"Der Erste Weltkrieg war ein multikulturelles Ereignis". - Dieser erste Satz in einem der Beiträge des Buches klingt zunächst etwas erstaunlich, trifft aber den Nagel auf den Kopf. Denn nicht nur das Osmanische Reich, sondern auch England mobilisierte in diesem Krieg "farbige" Kolonialsoldaten. In diesem Fall etwa 1,5 Millionen Inder, von denen 150.000 in Europa stationiert waren. Der Einsatz von Kolonialsoldaten in Europa hatte erhebliche kulturelle Rückwirkungen in Deutschland. Ihre Wahrnehmung und ihre Darstellung in der Öffentlichkeit wird in diesem Buch ausführlich beschrieben und analysiert. |
Aus: "Graswurzelrevolution", Nr. 387, März 2014 Der Kampf gegen das Macht-MantraReligiöser Hass und patriarchalische Herrschaft in zwei indischen Romanen von Krishna Baldev Vaid und Geetanjali ShreeSeit der Zerstörung der Babri-Moschee durch Hindunationalisten im Jahr 1992 und den Pogromen gegen Moslems in dem indischen Bundesland Gujarat im Jahr 2000 nehmen die Spannungen zwischen Moslems und Hindus in Indien wieder zu und werden wahrscheinlich bei den Wahlen im Mai 2014 zu einer Erstarkung hindunationalistischer Parteien führen. Geetanjali Shree beschreibt in ihrem Roman "Unsere Stadt in jenem Jahr", wie vier Menschen aus dem humanistisch geprägten Bildungsbürgertum mit dem sich rasant zuspitzenden Konflikt zwischen den beiden Religionsgemeinschaften umgehen. |
Aus: "Graswurzelrevolution", Nr. 357, März 2011 "Hausboot am Nil" in stürmischen GewässernÜber die Schwierigkeit, in Ägypten ein "Revolutionär" zu sein"Die Stimme Khalids meldete sich 'Mein Interesse gilt dem Anarchismus.' Gelächter brach aus. Dann herrschte Schweigen, eine Pause folgte, und die Leere nahm überhand" (1) In seinem Roman "Das Hausboot am Nil" beschrieb der ägyptische Literaturnobelpreisträger Nagib Machfus (1911-2006) das resignativ-opportunistische Verhalten von im Beruf durchaus erfolgreichen Menschen, die keinen Mut und keine Energie mehr hatten, gegen die versteinerten Verhältnisse einer nur notdürftig verschleierten Diktatur anzukämpfen. Sie flüchteten sich stattdessen in den allabendlichen Haschischgenuss auf dem Hausboot und lamentierten fruchtlos und ohnmächtig über die seit Jahrzehnten andauernden schlechten Verhältnisse. |
Aus: "Graswurzelrevolution" Nr. 332, Oktober 2008 Mit Manu Chao durch KolumbienRamon Chao: "Ein Zug aus Eis und Feuer"Im Jahre 1993 bricht mit Unterstützung der Association francaise d’action artistique (AFFA) eine fast hundertköpfige Gruppe von KünstlerInnen auf, um in einem aus Schrottteilen zusammengebastelten Zug mit 21 bunt bemalten Waggons durch Kolumbien zu fahren. In den Bahnhöfen soll durch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm der Bevölkerung die französische Kultur nähergebracht werden. Die marode Schienenstrecke ist seit 15 Jahren nicht mehr befahren worden. |
Aus: "Graswurzelrevolution", Nr. 231, September 1998 Versuch, Grenzen zu überwindenÜber den istrischen Schriftsteller Fulvio Tomizza im (ehemals) jugoslawischen und italienischen GrenzgebietWenige Kilometer vom Tagungsort der diesjährigen WRl – Dreijahreskonferenz (War Resisters International) entfernt‚ liegt das Heimatdorf des italienisch-slowenischen Schriftstellers Fulvio Tomizza. "Gemeinsam den Frieden wählen" und "Gerechtigkeit nach Krieg und Diktatur" - das Motto und Thema der WRl-Dreijahreskonferenz hat für die Menschen, die an dem Konferenzort leben, nicht erst seit dem Beginn der 90er Jahre eine immer wiederkehrende Aktualität. Porec liegt in lstrien, wo seit vielen hundert Jahren nicht nur ItalienerInnen, SlowenInnen und KroatInnen, sondern auch noch Menschen aus einem guten Dutzend anderen Nationalitäten leben. |
Aus: "Graswurzelrevolution", Nr. 214, Dezember 1996 "Zurück zum Menschen"Autonomie der Dichtung – Der italienische Schriftsteller Cesare PaveseCesare Pavese, ein bedeutender Vertreter des frühen Neorealismus‚ schrieb Gedichte und Romane, in denen er sich mit dem Widerstand gegen den italienischen Faschismus beschäftigte. Er brachte darin auch Zweifel gegenüber dem militärischen Charakter des antifaschistischen Kampfes zum Ausdruck. Der folgende Beitrag zeichnet Leben und Werk Paveses nach, das von dem nicht unumstrittenen Bemühen um literarische Unabhängigkeit gekennzeichnet war. |
Aus: "Naturfreunde", Nr. 4, 1994 Oskar Maria Graf zum 100. Geburtstag"'Oskar, wenn du Arbeiter bleibst, mußt du bei den Roten stehen. Rot ist unsere Fahne!' Fast dankbar schaute ich ihm ins Gesicht, denn noch nie hatte ein Mensch zu mir so gesprochen, und wenn ich auch das meiste nicht verstanden hatte - eigentümlich - , es überkam mich auf einmal ein Gefühl der Brüderlichkeit." Dieser ermutigende Zuspruch des sozialdemokratischen Bäckergesellen fiel bei dem kleinen Oskar Maria Graf auf fruchtbaren Boden. Am 22. Juli 1894 als Sohn eines Bäckermeisters und einer Bauerntochter im Dorf Berg am Starnberger See in Bayem geboren, mußte er schon früh in der elterlichen Bäckerei mithelfen und war nach dem Tod seines Vaters den tyrannischen Attacken seines ältesten Bruders ausgesetzt. |
Aus: "Unabhängige Bauernstimme", Januar 1994 "Der ewige Kalender" von Oskar Maria GrafAnläßlich des 100. Geburtstages von Oskar Maria Graf am 22. Juli 1994 veröffentlichen wir in diesem Jahr in jeder Ausgabe der "Unabhängigen Bauernstimme" ein Gedicht aus seinem Buch "Der ewige Kalender". Diese Gedichte wurden in den Jahren 1948 bis 1951 in New York City geschrieben und von Grafs Freunden zu seinem 60. Geburtstag im Jahre 1954 in einer Auflage von 500 Exemplaren gedruckt und nur privat weitergegeben. |
Aus: "Graswurzelrevolution", Nr. 181, Oktober 1993 Schuhplattler auf dem VulkanOskar Maria Graf und die SowjetunionBedingt durch die Ereignisse in der Sowjetunion und der DDR nach 1989 wurde verstärkt das Verhältnis der antifaschistischen SchriftstellerInnen zum Stalinismus und zur Sowjetunion diskutiert und teilweise neu bewertet. Nachdem Oskar Maria Grafs Buch "Reise in die Sowjetunion 1934" in seiner unvollendeten Rohfassung 1974 erstmals aufgelegt worden war, wurde es vom Luchterhand Verlag 1992 erneut herausgebracht. |
Aus: "Mahlzeit!", Juli 1992 (Nicht nur) Geschichten aus Backstube und BauernhausEine Literaturbesprechung ausgerechnet in der "Mahlzeit!"‚ wo es doch hier um Naturkost, Naturwaren und gesunde Ernährung geht? - Dies ist nur im ersten Moment verwunderlich. Oskar Maria Graf wurde 1894 als Sohn eines Bäckermeisters und einer Bauerntochter in Bayern geboren. Aus seiner Herkunft ergeben sich auch die Themen, die er in seinen Kurzgeschichten und Romanen hauptsächlich anspricht und die auch in der "Mahlzeit!" eine Rolle spielen: Das Leben auf dem Lande, die Beziehung zwischen Provinz und Großstadt, die Nöte der Bauern. |
Aus: "Bauernstimme", Januar 1992 Oskar Maria Graf: Der Lackl vom LandOskar Maria Graf wurde 1894 als Sohn eines Bäckermeisters und einer Bauerntochter in dem Dorf Berg am Starnberger See geboren. Das Leben auf dem Lande und die harte Arbeit in der Bäckerei prägten Graf von Kindheit an. Mit 17 Jahren hatte Oskar die Herumkommandiererei in der Bäckerei satt. Sein despotischer Bruder verbot ihm, Bücher zu lesen. Oskar träumte von der Schriftstellerei und ging nach München. Dort ließ er Visitenkarten drucken, auf denen stand: "Provinzschriftsteller - Spezialität: Ländliche Sachen". |
Aus: "Distel. Das Hammer Stadtblatt", Nr. 2, 1984 "Schwarzenberg" von Stefan Heym (Buchbesprechung)Von beiden Seiten hat man dem Buch den Umständen entsprechend das schlimmstmögliche angetan: In der DDR wurde es verboten, in der BRD im Bertelsmannkonzern herausgegeben. Die deutschen Machthaber hatten seit jeher einen ausgeprägten Hang zum Zynismus. |
Aus: "Motteck. Hammer Stattzeitung", Nr. 2, Februar 1979 Erich Mühsam: Sich fügen heißt LügenZUM 100. GEBURTSTAG VON ERICH MÜHSAM!Erich Mühsam schrieb über sich selber: "Geboren 1878 in Berlin; Kindheit, Jugend, Gymnasialbesuch in Lübeck; unverständige Lehrer. Niemand, der die Besonderheit des Kindes erkannt hätte, infolgedessen: Widerspenstigkeit, Faulheit, Beschäftigung mit fremden Dingen. |
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