Aus: "Sauerland-Zeitung", Dezember/Januar 1977/78

Sonne nicht unterschätzen

Atomenergie? - Nein danke!Mit großer Freude stelle ich fest, dass sich jetzt auch die Sauerland-Zeitung mit alternativen Energien beschäftigt. Doch die Aussage, dass bei der Sonnenenergie drei Hektar Fläche für ein Megawatt elektrischer Leistung benötigt wird, kann meiner Meinung nach nicht so unzusammenhängend in den Raum gestellt werden.

Selbst in unseren Breiten lässt sich mit der Sonnenenergie so viel Energie gewinnen, dass der Warmwasserbedarf eines Haushalts zum Heizen und Waschen im Sommer zu 85 Prozent gedeckt werden kann, in der Übergangszeit zu 65 Prozent und im Winter immerhin noch zu 20 Prozent. Keine schlechten Aussichten also.

Der Einwand, dass solche Prozentzahlen nicht so sehr für den Nutzen, sondern für die Unzulänglichkeit der Sonnenenergietechnik sprechen, sticht nicht. Denn auch die Atomenergie (von deren Fürsprechern dieses Argument kommt) will und kann ja nur einen Teil des Energiebedarfes decken. Wenn man die Sonnenenergie als Alternative zur Atomenergie in Betracht zieht, wird man von der Sonne gerechterweise nicht mehr fordern dürfen, als das Atom verspricht.

 

Anmerkung

Die "Sauerland-Zeitung" veröffentlichte im Jahr 1976 mit "Atomkraft – einseitiger 'Bürgerlog'" einen weiteren Leserbrief von mir – mit einer etwas befremdlichen Anmerkung:

http://www.machtvonunten.de/leserbriefe.html?view=article&id=348:atomkraft-einseitiger-buergerdialog&catid=24:leserbriefe

 

 

 

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