Aus: "Westfälischer Anzeiger" (WA), 8. Januar 2003

Nichts unternommen!

Während der nur 423 Volllasttage des Thorium-Hochtemperaturreaktors (THTR) ist es zu einer endlosen Kette größerer und kleinerer Störfälle sowie zu zahlreichen technischen Problemen gekommen. Aus diesem Grunde demonstrierten in den 80er Jahren am THTR Tausende von Menschen und blockierten seine Zufahrten. Alles schon vergessen? Die Zeitungen waren damals voll davon!

Demonstration gegen den THTR 1983 Wenn nun herauskommt, dass das Forschungszentrum Jülich in Zusammenarbeit mit der Atomindustrie sogar unter Rotgrün in Bund und Land die Weiterentwicklung dieses maroden Reaktors und sogar einen Neubau in Südafrika aktiv mitbetreibt, dann sagt dies Einiges über das Demokratieverständnis dieses Forschungsinstitutes und dieser Unternehmen aus.

Aber auch die Ministerialbürokraten der zuständigen Ministerien in Düsseldorf müssen sich fragen lassen, warum sie die von der Atomindustrie und ihren Forschungsinstituten in alle Welt hinausposaunten vollmundigen Ankündigungen nicht hörten oder nicht hören wollten und nichts unternommen haben. Die Menschen in dieser Region werden sich fragen lassen müssen, ob sie nicht allzu leichtfertig, egozentrisch und bequem darauf vertraut haben, dass ein ohnehin umstrittener und unzulänglicher "Atomausstieg" alles regeln würde.

Anmerkung

Dies war meine Reaktion auf den Leserbrief "Risiko Mensch" (2. 1. 2003) und den Artikel "Comeback für Reaktor" (20. 12. 2002) im WA. Weitere Infos zur damaligen Situation: "Rotgrüne Regierungen erfreut: Endlich "sichere" Atomkraftwerke!"

http://www.machtvonunten.de/atomkraft-und-oekologie.html?view=article&id=232:rotgruene-regierungen-erfreut-endlich-sichere-atomkraftwerke&catid=20:atomkraft-und-oekologie

 

 

Seitenanfang